Im Vorfeld: Individualisierung des Programms und Listen
Wir schlagen nachfolgend eine Auswahl an Jobs, Bonus- und Strafgeldern vor, die Sie jedoch nach Belieben erweitern und ergänzen können. Nutzen Sie diese auch als Grundlage für Ihren individualisierten Programmplan.
Liste (1): Jobs
Jeder Schüler hat die Aufgabe, die Klassenregeln einzuhalten (Vorbild sein). Hierfür gibt es monatlich eine Geldsumme (Grundgehalt), die allerdings nicht ausreicht, um später alle Rechnungen zu zahlen. Daher sollen Bonusgelder gesammelt werden oder freiwillig Jobs übernommen werden. Sie können unsere Vorschläge bzgl. der Jobs nutzen. Wir empfehlen wenn möglich den Einsatz folgender Jobs, die für das Programm besonders bedeutend sind:
- Wirtschaftsprüfer (ganz wichtig!)
- Verwalter
- Auktionator
- Kreditgeber
Diese Jobs erleichtern auch Ihnen die Arbeit mit dem Programm.
Jede Tätigkeit sollte mit einem angemessenen Gehalt vergütet werden. Der höchste Betrag sollte an den Job gekoppelt sein, der die verantwortungsvollste Position darstellt.
Beispieldienste und Gehälter (grobe Orientierung):
Grundgehalt/Vorbildlicher Schüler (jeder Schüler): 750 Euro mtl.
Jeder vorbildlicher Schüler kommt pünktlich zum Unterricht und hat alle notwendigen Unterrichtsmaterialien bei sich. Er erledigt alle Hausaufgaben, hält sich an Abgabefristen und behandelt Lehrer, Mitschüler und seine weiteres Umfeld mit Respekt und Achtsamkeit. Wir empfehlen, dass jeder Schüler das Grundgehalt erhält und bei Nichteinhaltung der Vorbildsfunktion Strafgelder zahlt.
Anwesenheitsmelder (1 Schüler): 700 Euro mtl.
Der Anwesenheitsmelder protokolliert täglich die An- und Abwesenheit der Mitschüler und berichtet dem Lehrer. Er stellt Nachholmaterialien für abwesende Schüler zur Verfügung. Dieser Job ist von einem Schüler zu wählen, welcher selten fehlt.
Auktionator (3-5 pro Klasse): 750 Euro mtl.
Der Auktionator befragt die Mitschüler nach gewünschten Auktionsartikeln (inkl. Gutscheinen) und erörtert Möglichkeiten um diese Artikel zu besorgen (z.B. Spendenaktionen). Er organisiert auch die Auktionen.
Wirtschaftsprüfer (1 für 5 Schüler): 800 Euro mtl.
Jeder Wirtschaftsprüfer ist für 5 Mitschüler veranwortlich. Er kontrolliert Bankprotokolle der jeweiligen Mitschüler auf Korrektheit und bezeugt durchgeführte Transaktionen jeder Art.
Kreditgeber (1-2 pro Klasse): 750 Euro mtl.
Kreditgeber erteilen Kredite und geben Kreditbelege heraus. Sie errechnen Zinsen und protokollieren Tilgung und Zins für gewährte Darlehen.
Verwalter für Bonus- und Strafgeld (1-2 pro Klasse): 750 Euro mtl.
Verwalter protokollieren Bonus- und Strafzahlungen und bewahren diese für den Fall einer Rechnungsprüfung auf.
Sekretär (2 bis 3 pro Klasse): 700 Euro mtl.
Der Sekretär verteilt Unterrichtsmaterialien und sammelt schriftliche Aufgaben der Mitschüler ein (nach Lehreraufforderung).
Volkswirt / Data Scientist (1 Schüler): 650 Euro mtl.
Der Volkswirt beobachtet Trends und Kaufmuster während der Auktionen und berichtet der Klasse anschließend darüber. Er stellt auch Vergleiche zu vorherigen Auktionen an.
Elektriker (1-2 Schüler): 750 Euro mtl.
Der Elektriker beobachtet den Stromverbrauch im Klassenraum. Er protokolliert täglich die verbrauchte Strommenge und informiert über die monatliche Veränderung des Stromkonsums. Der Elektriker assistiert auch bei Tätigkeiten, die technische Geräte erfordern (z.B. Beamer aufstellen) und bringt kreative Vorschläge zum Energiesparen ein.
Umweltaktivist (2-3 pro Klasse): 750 Euro mtl.
Der Umwelaktivist achtet auf korrekte Mülltrennung im Klassenzimmer und im gesamten Schulbereich. Er erstellt ggf. Flyer und anderes Material um Umweltbewusstsein zu schaffen.
Bote (1-2 pro Klasse): 650 Euro mtl.
Der Bote gibt schriftliche und mündliche Nachrichten weiter, auch über den Klassenraum hinaus.
Tutor (bei Bearf): 700 Euro mtl.
Der Tutor gibt Einzel- und Kleingruppen-Nachhilfe. Der Tutor muss naturgemäß selber über sehr gute schulische Leistungen im jeweiligen Fach verfügen.
Graphikdesigner (2-3 pro Klasse): 650 Euro mtl.
Der Graphikdesigner organisiert und aktualisiert das Schwarze Brett um die Klasse auf dem Laufenden zu halten. Er dekoriert den Klassenraum jahreszeitentsprechend (z.B. weihnachtlich)
Webmaster (1 pro Klasse): 700 Euro mtl.
Der Webmaster organisiert und aktualisiert die Klassenhomepage. Er reagiert auf Onlineanfragen und postet Informationen in Absprache mit den Mitschülern und des Lehrers.
Ersatzkraft (1-2 Schüler): 550 Euro mtl.
Eine Ersatzkraft führt den jeweiligen Dienst von abwesenden Schülern aus.
Hinweis: In dieser Altersgruppe sollten die Jobs nicht zu häufig gewechselt werden. Wenn Sie quartalsweise oder halbjährlich rotieren möchten, müssen Sie für den Wechsel der Jobs eine Trainingsphase einplanen, in der sich die Schüler dann gegenseitig anlernen.
Liste (2): Bonusgelder
Zusätzlich zum Gehalt erhalten die Schüler die Gelegenheit, Bonusgelder für besondere schulische Leistungen bzw. für die Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten zu sammeln. Bonusgelder sind notwenig, denn allein durch die Gehaltszahlungen können sich die Schüler die Tischmiete u.U. nicht leisten. Bonusgelder sind auch ein nützlicher Anreiz für Ihre Klassenziele.
Beispiele:
Fehlerloses Ergebnis (100%) in einem Test: 150 Euro
Fehlerloses Ergebnis (100%) in einer Klassenarbeit: 200 Euro
90-99% bei schriftlichen Tests: 100 Euro
Lob von einem anderen Lehrer: 200 Euro
Außerschulische akademische Aktivität 100 Euro
Hinweis: Bonusgelder können auch für ein bestimmtes Verhalten vergeben werden, z.B. wenn Nachhilfeunterricht genommen wird oder an einem Mathezirkel teilgenommen wird. Auch für gute Zusammenarbeit zwischen den Schülern können Bonusgelder vergeben werden. Je mehr Bonusmöglichkeiten es gibt, desto öfter werden Schüler diese auch erhalten und so lernen, dass Bemühungen sich lohnen. Dadurch sind sie stärker motiviert, in das Programm involviert und die Teilnahme macht ihnen mehr Spaß.
Fehlerloses Ergebnis (100%) in einem Test: 150 Euro
Fehlerloses Ergebnis (100%) in einer Klassenarbeit: 200 Euro
90-99% bei schriftlichen Tests: 100 Euro
Lob von einem anderen Lehrer: 200 Euro
Außerschulische akademische Aktivität 100 Euro
Hinweis: Bonusgelder können auch für ein bestimmtes Verhalten vergeben werden, z.B. wenn Nachhilfeunterricht genommen wird oder an einem Mathezirkel teilgenommen wird. Auch für gute Zusammenarbeit zwischen den Schülern können Bonusgelder vergeben werden. Je mehr Bonusmöglichkeiten es gibt, desto öfter werden Schüler diese auch erhalten und so lernen, dass Bemühungen sich lohnen. Dadurch sind sie stärker motiviert, in das Programm involviert und die Teilnahme macht ihnen mehr Spaß.
Liste (3): Strafgelder
Dieses Konzept soll keine Bestrafung an sich darstellen, sondern Kosten und Konsequenzen von Verhalten deutlich machen. Die Liste sollte kurz und konkret sein
Beispiele:
Unehrlichkeit 500 Euro
Unhöflichkeit 100 Euro
Unordentlicher Tisch 100 Euro
Fehlende Aufgaben 50 Euro
Ablenkbarkeit 50 Euro
Unpünktlichkeit 50 Euro
Hinweis: Passen Sie die Liste bitte ihren Unterrichtszielen und der Klassenatmosphäre an.
Strafgeld wird sofort bei der Übertretung o.g. Punkte fällig, damit die Schüler die Assoziation zwische Verhalten und Konsequenz herstellen können.
Rechnungen zahlen:
Die Grundgehaltsumme sollte nicht genau die monatliche Miete/Stromrechnung decken. Um den Restbetrag zu erlangen, sollten die Schüler sich Bonusgelder verdienen oder durch die freiwillige Übernahme eines Jobs ein weiteres Gehalt erhalten. Schülern die es nicht schaffen, den Mietbetrag zu erwirtschaften, sollten bestimmte Privilegien entzogen werden.
Das Programm soll Schüler dabei unterstützen finanziell verantwortlich zu handeln, daher empfehlen wir, dass Schüler im Falle einer nicht vollständigen Mietzahlung von der Teilnahme an der Auktion ausgeschlossen werden. Wenn Schüler ihre Miete nicht vollständig zahlen können ist das auch eine Gelegenheit für ein Gespräch über verantwortliche Entscheidungen. In jedem Fall sollte der Schüler ermutigt werden, weiter Bonusgelder zu sammeln um im nächsten Monat keine Schulden zu haben bzw. um bei der Auktion wieder teilnehmen zu dürfen.
Wir empfehlen eine monatliche Tisch-Miete von 800 Euro. Zusätzlich gibt es die Option für 2400 Euro einen Tisch „zu erwerben“. In diesem Fall fällt natürlich zukünftig die monatliche Mietzahlung weg. 150 Euro sollen zusätzlich von jedem Schüler für Strom gezahlt werden.
Schüler, die erfolgreich gespart haben dürfen als Bieter am Auktionstag teilnehmen und haben die Gelegenheit, ihre Tische zu kaufen und so für immer mietbefreit zu sein.
Das Programm soll Schüler dabei unterstützen finanziell verantwortlich zu handeln, daher empfehlen wir, dass Schüler im Falle einer nicht vollständigen Mietzahlung von der Teilnahme an der Auktion ausgeschlossen werden. Wenn Schüler ihre Miete nicht vollständig zahlen können ist das auch eine Gelegenheit für ein Gespräch über verantwortliche Entscheidungen. In jedem Fall sollte der Schüler ermutigt werden, weiter Bonusgelder zu sammeln um im nächsten Monat keine Schulden zu haben bzw. um bei der Auktion wieder teilnehmen zu dürfen.
Wir empfehlen eine monatliche Tisch-Miete von 800 Euro. Zusätzlich gibt es die Option für 2400 Euro einen Tisch „zu erwerben“. In diesem Fall fällt natürlich zukünftig die monatliche Mietzahlung weg. 150 Euro sollen zusätzlich von jedem Schüler für Strom gezahlt werden.
Schüler, die erfolgreich gespart haben dürfen als Bieter am Auktionstag teilnehmen und haben die Gelegenheit, ihre Tische zu kaufen und so für immer mietbefreit zu sein.
Kreditvergabe
Darlehen können vom Kreditgeber bzw. vom Lehrer vergeben werden. Dazu müssen vom Schuldner Zinsen gezahlt werden. Der jährliche Zins sollte zwischen 10 und 20% der Kreditsumme betragen. Der Kreditgeber bestimmt die Laufzeit. Das geliehene Geld kann von den Schülern für die Mietzahlungen oder den Kauf von Auktionsartikel verwendet werden. Sollte ein Schüler den Raten (Zins + Tilgung) nicht vollständig nachkommen, sollten ihm Privilegien entzogen werden (z.B. keine Teilnahme an der nächsten Auktion).
Hinweis: Verwenden Sie keinen Zinseszins so dass die Schüler vor Kreditaufnahme bereits wissen, wieviel genau sie das Darlehen kosten wird. Halten sie die Laufzeit kurz (max. 3 Monate). Die monatliche Rückzahlsumme sollte gleich bleibend sein. Wenn es Probleme bei der Rückzahlung gibt, sprechen Sie mit dem betreffenden Schüler und ermutigen ihn, sich durch Bonusgelder oder die Übernahme von Jobs weiteres Geld zu verdienen, um die Schulden abbezahlen zu können und schließlich wieder an den Auktionen teilnehmen zu können.
Beispiel: Kreditnehmer und Kreditgeber einigen sich auf ein Darlehen über 500 Euro mit einer Laufzeit von 3 Monaten für einen jährlichen Zins von 16%. Die gesamte Zinsbelastung addiert sich auf 20 Euro (500 Euro * 16% * 3/12). Der Kreditnehmer zahlt daher in den ersten zwei Monaten dem Kreditgeber jeweils einen Betrag von 173,33 Euro und im dritten Monat 173,34 Euro.
Steuern (Ende Mai einmalig)
Für jeden Job (inkl. Bonuszahlung) muss einmal jährlich (zum 31.05.) Einkommenssteuer gezahlt werden. Die Summe beträgt 10% der Höhe der Bruttoeinkünfte. Da jeder Schüler die Aufgabe hat ein Vorbild zu sein und dafür 750 Euro monatlich erhält, beträgt der jährliche Mindeststeuersatz 10% vom bis zum 31.05. eingenommenen Gesamtgrundgehalt (abhängig davon wann genau sie das Programm gestartet haben). Auch Bonusgelder und Gehalt von Jobs (freiwillig) zählen zu den Einkünften. Eine Einkommenssteuererklärung muss von jedem Schüler eingereicht werden. Wir empfehlen gezahlte Strafgelder nicht mit Einnahmen bei der Einkommenssteuer zu verrechnen.