FAQ
Was ist zu tun, wenn die Schüler die Geldscheine einfach kopieren und somit unerlaubt vervielfältigen?
Verwenden Sie buntes Papier, wenn Sie die Scheine ausdrucken. Sollten Sie Missbrauch mit dem Klassengeld vermuten, dann erklären Sie den Schülern, dass dieses kriminelle Verhalten ebenso wie im richtigen Leben verboten ist und mit Konsequenzen behaftet wird. Das Programm ist ein Versuchslabor für das Leben in der späteren Erwachsenenwelt!
Was ist classroom-managment?
Zum Wohle der Schüler ist es essentiell, dass der Lehrer eine Führungsaufgabe übernimmt und dafür sorgt, dass der Schulalltag reibungslos abläuft. Classroom-management bedeutet nichts anderes als die Klasse anzuleiten, klare Anweisungen zu geben und auf die Einhaltung von Regeln zu achten. So kann mit Unterrichtsstörungen professionell umgegangen werden. Der Lehrer ist als pädagogisch ausgebildeter Erwachsener dazu legitimiert, lernförderliche Arbeitsbedingungen herzustellen. Verbindliche Absprachen und klare Grenzen erleichtern das schulische Leben, weil sie Sicherheit vermitteln. Fehlende Führung kann wertvolle Unterrichtszeit kosten. Zum classroom-managment gehört z.B. die Aufstellung und Überwachung von Klassenregeln.
Was ist positive Verstärkung?
Wenn auf ein Verhalten (z.B. Hilfsbereitschaft) ein positives Ereignis (z.B. Zuwendung in Form von Lob oder Lächeln) folgt, dann wird die Auftrittswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöht und damit verstärkt. Das positive Ereignis bzw. die positive Konsequenz kann z.B. Bonusgeld sein, wie hier im Programm angewendet. Das Bonusgeld stellt somit den Anreiz dar, sich in Zukunft noch häufiger hilfsbereit (= erwünschtes Verhalten) zu zeigen. Damit die Schüler den Zusammenhang zwischen Verhalten und Bonusgeld auch wahrnehmen, ist es besonders bei jüngeren Kindern wichtig, dass der zeitliche Abstand zwischen Verhalten und der Verstärkung möglichst gering ausfällt, d.h. das Bonusgeld sofort gegeben wird nachdem das erwünschte Verhalten gezeigt wurde.
Wie trainiert das Programm den Belohnungsaufschub?
Die Schüler müssen sich zuweilen in Geduld üben, so wie das später im Leben eines Erwachsenen auch passiert. So wird z.B. im Programm Geld nur wöchentlich und nicht täglich ausgeteilt. Auch müssen die Schüler dann das Abwarten üben, wenn sie sich im Klassenladen etwas Bestimmtes kaufen möchten, aber das gesparte Geld noch nicht ausreicht, um den Preis bezahlen zu können.
Ist das Abgeben von Geld aufgrund von Nichteinhalten der Klassenregel nicht eine sehr harte Bestrafung?
Durch die Klassenregeln und die angekündigte Konsequenz bei Störungen stellen Sie sicher, dass weniger wertvolle Unterrichtszeit verschwendet wird, denn Sie müssen nicht lange diskutieren und erklären sondern können sofort handeln. Sagen Sie lediglich, welche Klassenregel gerade gebrochen wurde und verlangen Sie die Abgabe des Euros. Da die Regeln und Konsequenzen für deren Missachtung im Vorhinein bekannt sind, können die Schüler das Risiko für unerwünschte Verhaltensweisen abwägen. Durch das transparente Vorgehen ist im Vorfeld klar, was beim Regelverstoß passieren wird. Auch kann Zeit dadurch gespart werden, dass nicht erst nach passenden Konsequenzen gesucht werden muss. Höchstwahrscheinlich überdenken die betreffenden Schüler ihr Verhalten beim nächsten Mal, wenn Sie nämlich im Klassenladen stehen und sich nichts kaufen können, weil ihnen das Geld ausgegangen ist.
Wie sollte die Eingewöhnungszeit für das Programm aussehen?
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Seien Sie daher in den ersten Wochen darauf vorbereitet, dass die Kinder vermehrt nachfragen werden bzw. noch nicht alle Punkte des Programms genau verinnerlicht haben. Vielleicht erinnern Sie anfangs jede Stunde an die Klassenregeln bzw. lassen die Schüler diese im Wechsel vorlesen bzw. aufsagen. Eine weitere Möglichkeit besteht anfangs darin, bei störendem Verhalten den betreffenden Schüler noch zu erinnern (verwarnen) bevor die Konsequenz (=Geld abgeben) in Kraft tritt. Die Verwarnung sollte jedoch nach einigen Tagen nicht mehr gegeben werden und durch die sofortige Konsequenz bei unerwünschtem Verhalten ersetzt werden.
Was ist zu tun, wenn so viele Regeln gebrochen werden, dass ein Schüler kein Geld mehr übrig hat?
Kein Geld bedeutet auch die natürliche Konsequenz, dass der betreffende Schüler zusehen muss, wenn andere Kinder im Klassenladen einkaufen. Ermutigen Sie die Schüler, durch angemessenes Verhalten Bonusgelder zu verdienen und Bußgelder zu vermeiden.
Was ist zu tun, wenn Schüler ihren Geld/Briefumschlag verloren/verlegt haben?
Dann dürfen Sie schlimmstenfalls im aktuellen Monat nicht im Klassenladen einkaufen, denn es konnte ja dann auch keine Miete gezahlt werden. Besprechen Sie mit den Kindern Möglichkeiten, wie das Geld so verwahrt werden kann, dass es nicht verloren geht.