Warum brauche ich eine finanzielle Allgemeinbildung im Schulalltag?
PISA 2012 benennt die finanzielle Allgemeinbildung als eine der „grundlegenden Lebenskompetenzen“, aber aktuelle Studien zeigen „schwere Wissensdefizite über ökonomische Fakten, Konzepte und kausale Zusammenhänge in der Bevölkerung“.
Fast jeder zehnte Deutsche ist mittlerweile überschuldet, d.h. die Finanzierung des Lebensunterhaltes kann nicht mehr aus eigener Kraft bestritten werden. Schon Jugendliche sind betroffen. Schüler sollten also, und das möglichst frühzeitig, bestimmte Fähigkeiten entwickeln, um später klug und verantwortungsvoll mit Geld umgehen zu können. Durch ökonomische Bildung lässt sich Überschuldung vermeiden, Vermögen aufbauen und vermehren, die Altersvorsorge finanzieren und Lebensrisiken absichern- kurzum: Unabhängigkeit erlangen und auch aufrechterhalten.
Das Schulfach Wirtschaft, hinter dessen Namen man auch eine umfassende Finanzlehre vermuten sollte, ist in Deutschland meist ein Mischfach und wird, wenn es überhaupt im Curriculum auftaucht, erst am Ende der Sekundarstufe 1 unterrichtet. Zusätzlich zur Wissensvermittlung ist es aber gerade bei dem Thema Geld auch wichtig, direkte Erfahrungen zu machen und sich auszuprobieren. Dazu sind keine echten Banknoten nötig, wie die Nutzung von Spielgeld bzw. Klassengeld in unserem Programm zeigt. Durch das Programm können Schüler im geschützten Rahmen und spielerisch die verschiedenen Formen des Einnehmens und Ausgebens von Geld üben. Dabei ist es nicht verboten Fehler zu machen, denn diese führen nicht, wie im realen Leben, zu weitreichenden negativen Konsequenzen, sondern bieten eine gute Lernerfahrung: Wer sich z.B. einmal wegen einer Fehlinvestition sehr geärgert hat, wird wahrscheinlich beim nächsten Mal etwas anders machen und bedachter vorgehen.
Die Beschäftigung mit dem Thema Geld in jungen Jahren legt wichtige Grundlagen für kluge Finanzentscheidungen im späteren Leben. Wie in anderen Bereichen auch, muss der Umgang mit finanziellen Mitteln geübt werden, damit Konzepte im späteren Lebensalltag eingebunden werden. Und es gibt eine Menge zu lernen- also fangen wir früh damit an!